Neben Schläuchen benötigt die Feuerwehr auch noch Armaturen um Wasser von der Wasserentnahmestelle zur Einsatzstelle zu fördern. Diese Armaturen werden nach ihrer Aufgabe unterteilt in folgende Gruppen:
1. Kupplungen
2. Armaturen zur Wasserentnahme
3. Armaturen zur Wasserfortleitung
4. Armaturen zur Wasserabgabe
Selbstverständlich muss der gemeinsame Einsatz mehrerer Feuerwehren gewährleistet sein. Deshalb werden alle Armaturen vom „Fachnormausschuss Feuerlöschwesen im Deutschen Normenausschuss“ genormt.
Einsatzgrundsätze:
- Armaturen vor Schlag und Fall schützen und niemals werfen
- Absperrvorrichtungen immer langsam öffnen und schließen
- Ventile und Schieber sind bei Nichtgebrauch stets geschlossen zu halten. Durch leichtes Zurückdrehen der Betätigungsspindel sollen die Sitzflächen jedoch entlastet sein.
Kupplungen
Um die verlegten Schläuche und Armaturen miteinander zu verbinden werden verschiedene Kupplungen verwendet. Die Kupplungen sind, entsprechend den vier Nennweiten der Feuerlöschschläuche, in den Größen A (110 mm), B (75 mm), C (52 mm), D (25 mm) genormt.
Arten der Kupplungen
- Schlauchkupplungen
- Festkupplungen: Die Festkupplungen sind auf die Zu- und Abgänge der Armaturen und Feuerlösch-Kreiselpumpen aufgeschraubt. Sie sind auf der Kuppelseite als Knaggenteile mit Dichtring und auf der Gegenseite als genormtes Rohrgewinde ausgebildet.
- Bindkupplungen: Blindkupplungen werden benötigt, um nicht benutzte Zu- und Abgänge der wasserführenden Geräte luft- und wasserdicht zu verschließen. Die Dichtigkeit wird durch einen in das Knaggenteil eingesetzten Deckel erreicht. An dem in der Mitte der Deckelaußenseite angebrachten Knopf kann eine Sicherungskette befestigt werden. Sie sind in den Größen A, B, C und D genormt.
- Übergangsstücke: Übergangsstücke finden dann Verwendung, wenn Kupplungen verschiedener Weiten untereinander verbunden werden sollen. Sie sind in den Größen A/B, B/C und C/D genormt.
Außerdem gibt es Übergangsstücke, die der Verbindung verschiedener Systeme dienen.
Das genormte Übergangsstück setzt sich aus den beiden Knaggenteilen und dem Mittelstück zusammen, in das beiderseits die Dichtringe eingelassen sind. Das Mittelstück ist beweglich zwischen den beiden übereinander geschobenen Knaggenteilen gelagert. Zwei Gewindestifte halten die Knaggenteile zusammen.
Schlauchkupplungen bestehen aus vier Teilen, und zwar:
- Sperrring
- Knaggenteil
- Einbindstutzen
-
Dichtring
Die Schlauchkupplungen werden nochmals nach Druckkupplungen und Saugkupplungen unterschieden. Beide sind in ihrem Aufbau etwas verschieden.
Armaturen zur Wasserentnahme
Armaturen zur Wasserentnahme stellen den Anschluss zwischen Schlauchleitung und Wasserentnahmestelle her.
Saugkorb
Der Saugkorb wird auf das Wasser liegende Ende der Saugleitung gekuppelt und ist in den Größen A, B und C genormt. Er besteht im wesentlichen aus drei Hauptteilen und zwar:
- Gehäuse mit Festkupplung
- Sieb die Maschen des Siebes sind so beschaffen, dass nur Schmutzteilchen und Fremdkörper solcher Größe in die Saugleitung gelangen könne, die in der Pumpe keinen Schaden anrichten können.
- Rückschlagventil: Das Rückschlagventil erfüllt beim Saugbetriebe eine wichtige Funktion, weil es verhindert, dass sich die Saugleitung bei vorübergehendem Stillsetzen der Pumpe entleert und weil es ermöglicht, dass bei Versagen der Entlüftungseinrichtung, das mit Hilfe eines Eimers eingefüllte Wasser in der Saugleitung und Pumpe bleibt. Somit wird die Aufnahme der Wasserförderung auch bei Ausfall der Entlüftungseinrichtung möglich.
Wasserstrahlpumpe
Man verwendet Wasserstrahlpumpen hauptsächlich zum Entwässern von Kellern und Baugruben(bis auf 20 mm). Wegen ihres einfachen Aufbaus eignet sie sich auch weitgehend zur Förderung schmutzigen und schlammigen Wassers. Zum Betrieb der Wasserstrahlpumpe ist Druckwasser erforderlich. Ihre wichtigsten Bestandteile sind:
• die Treibdüse und
• die Fangdüse
Über einen C-Anschluss gelangt das Treibwasser zur Treibdüse, wo es mit hoher Geschwindigkeit ausströmt und die dort vorhandenen Luftteilchen mitreißt, so dass um die Düsenöffnung ein Unterdruck entsteht.
Das die Treibdüse umgebende Förderwasser strömt infolge der entstandenen Saugwirkung zur Treibdüsenmündung und wird von dem Treibwasser in die um die Treibdüse angeordnete Fangdüse mitgerissen. In dem an die Fangdüse anschließenden Mischrohr mischt sich der Förderwasserstrom mit dem Treibwasserstrom zum Gesamtwasserstrom.
Dabei geben die Wasserteilchen des Treibwassers Energie an die Teilchen des Förderwassers ab und beschleunigen sie. Über einen B-Anschluss verlässt das aus Treib- und Förderwasser bestehende Gesamtwasser die Wasserstrahlpumpe. Am Eingang des Förderwassers hält ein Sieb grobe Verunreinigungen und Fremdkörper zurück.
Standrohr
Standrohre stellen den Anschluss zwischen Schlauchleitungen und Unterflurhydranten her.
Standrohre bestehen hauptsächlich aus dem Standrohrunterteil und dem Standrohroberteil.
Das Standrohr wird mit dem am Fußteil befindlichen Bundring auf den Standrohrsitz des Unterflurhydranten aufgesetzt und durch den unter die Hydrantenklauen eingreifenden Spannring (Klauenmutter) durch Rechtsdrehen im Sinne der Uhrzeigerbewegung festgezogen. Vor dem Bundring ist ein Dichtring aus Leder aufgezogen, der für die Abdichtung gegen den Standrohrsitz sorgt.
Armaturen zur Wasserfortleitung
Armaturen zur Wasserfortleitung sind in die Schlauchleitungen eingekuppelt und dienen zur Fortleitung des Wassers. Es gibt:
Sammelstück
Die Sammelstücke haben eine „hosenartige“ Form und führen zwei Schlauchleitungen, die vom Hydranten oder Feuerlösch-Kreiselpumpe kommen, zu einer Leitung zusammen. Im Innern des Gehäuses ist eine Ventilklappe angeordnet, die durch den Druck des Wassers gesteuert wird und bei Benutzung nur eines Zuganges, den nicht benutzten Zugang wasserdicht abschließt.
Werden beide Zugänge benutzt, so wird die Ventilklappe durch den von beiden Seiten gleichgroßen Wasserdruck in der Mittellage gehalten.
Verteiler
Die Verteiler dienen dazu, die durch eine „größere“ Schlauchleitung zugeführte Wassermenge in mehrere „kleinere“ Schlauchleitungen zu verteilen. Die bei der Feuerwehr üblichen Verteiler haben einen Zugang und drei Abgänge. Jeder der drei Abgänge ist für sich durch ein Absperrorgang (z.B. Niederschraubventil oder Kugelhahn) absperrbar.
Druckbegrenzungsventil
Das Druckbegrenzungsventil wird in die Förderleitung gekuppelt und sorgt dafür, dass hohe Drücke in den Schlauchleitungen verhindert werden. Dazu leitet es einen Teil des sich stauenden und somit hohen Druck verursachenden Wassers ins Freie ab. Es ist so konstruiert, dass der Überdruck innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde abgebaut wird.
Zumischer mit automatischem Regelventil (Z-Zumischer)
Der Z-Zumischer arbeite nach dem Prinzip der Wasserstrahlpumpe. Ein Teil des Druckwassers geht durch die Strahlpumpe, während der andere Teil durch den Umführungskanal geleitet wird, in den ein automatisches Regelventil eingebaut ist. Die Größe der jeweiligen Wasserflüsse wird durch das automatische Regelventil reguliert, das sich je nach den Druckverhältnissen auf der Unter- und Oberseite seiner Membrane mehr oder weniger öffnet. Somit sorgt also das Regelventil stets für solche Vorbedingungen in der Strahlpumpe, dass der Zumischer auch bei Änderung der äußeren Verhältnisse (Druckverhältnisse!) stets die an der Dosiereinrichtung eingestellte prozentuale Schaummittelmenge ansaugt.
Zumischer gibt es in 2 Größenordnungen:
Z2 Durchflussmenge = 200 l/min.
Z4 Durchflussmenge = 400 l/min.
Z8 Durchflussmenge = 800 l/min.
Armaturen zur Wasserabgabe
Armaturen zur Wasserabgabe sind am Ende einer Schlauchleitung angekuppelt und dienen meist zur Abgabe eines löschkräftigen Wasserstrahles. Dazu verwendet man:
Strahlrohre
Die Strahlrohre formen das aus einer Schlauchleitung austretende Wasser zu einem löschkräftigen Wasserstrahl(Löschstrahl). In der Praxis der Feuerwehr kennt man zwei Arten des Strahles, und zwar Voll oder Sprühstrahl.
Strahlrohre werden in drei Weiten – entsprechend den Weiten der Druckschläuche – normgerecht hergestellt. Nach ihrer Festkupplung am Strahlrohreingang werden sie in:
D-Strahlrohre
C-Strahlrohre
B-Strahlrohre
unterteilt. Ihr Wasserstrom hängt von der jeweiligen Weite der Düse bzw. des Mundstücks und der Druckhöhe am Strahlrohreingang ab.
Größe |
Durchmesser |
Durchfluss |
||
Strahlrohr | mit Mundstück | ohne Mundstück | mit Mundstück | ohne Mundstück |
D |
4 |
6 |
25 |
50 |
C |
9 |
12 |
100 |
200 |
B |
16 |
22 |
400 |
800 |
Stützkrümmer für B-Strahlrohr
Der Stützkrümmer wird zwischen B-Strahlrohr und Schlauch eingekuppelt. Durch seine bogenförmige Beschaffenheit (45°) stützt sich das Strahlrohr auf den mit Wasser prallgefüllten Schlauch ab und leitet dadurch einen merkbaren Teil der Rückdruckkräfte ab. Die Strahlrohrführer werden somit erheblich entlastet. Ein B-Strahlrohr muss ohne Stützkrümmer von drei Personen gehalten werden und mit Stützkrümmer von zwei Personen.
Hydroschild
Zur Abschirmung gegen Flammen, Rauch, Wärmestrahlung, Brandgase, Staubentwicklungen, toxische Gas- und Dampfschwaden können, ebenfalls ohne Bindung von Löschkräften, auch Hydroschilder eingesetzt werden. Bei Wasserdurchflussmengen von 800 bis 1800 l/min können, je nach Gerätetyp und Betriebsdruck, Wurfhöhen bis zu 10m und Wurfbreiten bis zu 30 m erreicht werden. Der hohe Wasserdruck presst das Hydroschild fest auf den Boden, so dass es seine Lage während des Einsatzes nicht selbständig verändern kann.
Schaumstrahlrohr
Schaumstrahlrohre dienen dazu, aus einem Wasser-Schaummittelgemisch und nach dem Injektor-Prinzip angesaugter Luft Luftschaum zu erzeugen.
Das Schaumstrahlrohr darf erst auf das Objekt gerichtet werden, wenn Schaum in gleichmäßiger Qualität erzeugt wird.
Welche Schaumart erzeugt wird, hängt im wesentlichen vom Schaumstrahlrohr ab. Der Druck am Schaumstrahlrohr sollte 5 bar betragen.
Schläuche
Kurzzeichen | Innendurchmesser | Schlauchlänge | |||
D |
25 |
5 |
15 |
|
|
C 42 |
42 |
|
15 |
|
30 |
C 52 |
52 |
|
15 |
|
|
B |
75 |
5 |
|
20 |
35 |
A |
110 |
5 |
|
20 |
|